Musiktherapie
Was ist Musiktherapie ?
Musiktherapie ist schon seit mehreren Jahrzehnten Bestandteil des therapeutischen Förderungsangebotes. Sie hat sich kontinuierlich zu einem psychotherapeutischem Verfahren entwickelt, in dem der Klient über die Musik und über den therapeutischen Kontakt entwicklungsfördernde Erfahrungen machen kann.
Die Definition von Musiktherapie nach dem Verband Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft e.V. (DmtG):
Musiktherapie ist der gezielte Einsatz von Musik im Rahmen der therapeutischen Beziehung zur Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit. Musiktherapie ist eine praxisorientierte Wissenschaftsdisziplin, die in enger Wechselwirkung zu verschiedenen Wissenschaftsbereichen steht, insbesondere der Medizin, den Gesellschaftswissenschaften, der Psychologie, der Musikwissenschaft und der Pädagogik.
Für wen ist Musiktherapie?
Musiktherapie ist besonders geeignet für Kinder und Jugendliche, die
mit körperlichen und geistigen Behinderungen umgehen müssen.
sich im Kontakt und Kommunikation mit Mitmenschen schwer tun.
sich tendenziell eher zurückziehen und ängstlich sind.
passiv auf Anforderungen der Realität reagieren.
schnell in aggressive Auseinandersetzungen geraten.
hinter ihren eigentlichen Möglichkeiten zurück bleiben.
Unterstützung in ihrer Persönlichkeitsentwicklung benötigen (Pubertät, geringes Selbstwertgefühl).
Probleme in der Schule haben (Konzentrationsschwierigkeiten, Hyperaktivität, Versagens- und Prüfungsängste).
in ihrer Entwicklung verzögert sind (Lernschwäche, Sprachverzögerung)
unter psychischen Problemen leiden (depressive Verstimmungen, Essstörungen, Ängste).
Musiktherapie ist geeignet für Erwachsene, die
ihre seelischen Belastungen nicht mehr alleine tragen können oder wollen.
einen Verlust oder eine Trennung verarbeiten müssen.
in der zwischenmenschlichen Kommunikation Schwierigkeiten haben.
auf der Suche nach neuen Antworten im Wert und Sinnfindungsbereich sind.
ihr Selbstvertrauen stärken möchten.
unter Schmerzen leiden und Möglichkeiten suchen, mit ihnen umzugehen.
unter Ohrengeräuschen leiden.
Schwierigkeiten haben vom Alltag abzuschalten und sich zu entspannen.
ein körperliches oder geistiges Handicap haben.
Musiktherapie ist geeignet für Paare, die
aus dem Rhythmus gekommen sind.
sich in Krisen/Trennungssituationen befinden.
neue Kommunikationswege finden möchten.
sich im Alltag verloren haben und sich wieder neu finden möchten.
Was macht man in der Musiktherapie?
Musiktherapie kann in Form von Einzeltherapien oder Gruppentherapien stattfinden. In der Musiktherapie wird in aktive und rezeptive Musiktherapie unterschieden. Die inhaltlichen Schwerpunkte auf der musikalischen Ebene reichen von gemeinsamem Singen, Tanzen, Spielen von bekannten Formen, bis zur Freien Improvisation auf einfach zu spielenden Musikinstrumenten.
Es sind keine Instrumenten- und Notenkenntnisse erforderlich!
In der aktiven Musiktherapie bildet das Musizieren (und andere aktive Methoden wie Singen, Bewegen, Malen) des Klienten und des Therapeuten den Ausgangspunkt für eine Therapie. In diesem musikalischen Dialog stecken viele Informationen des Klienten, die dann gemeinsam erarbeitet werden können.
Die rezeptive Musiktherapie beinhaltet, dass der Klient nicht selbst aktiv Musik macht, sondern Musik hört, die er aktiv vom Musiktherapeuten oder passiv über eine Musikanlage vorgespielt bekommt. Der Therapeut kann so, durch die Auswahl der Musik, auf die Gefühlsebene des Klienten eingehen und dessen Wahrnehmung anregen.